Wiederholt gab es Anfragen nach den Antworten für die schriftliche Prüfung zur HeilpraktikerIn für Psychotherapie am Gesundheitsamt Husum vom 30. August 2010.
Nachfolgend sind die original Amtsarzt-Prüfungsfragen des schriftlichen Teils der HPP-Überprüfung mit den entsprechenden Lösungen aufgeführt.
Zur besseren Übersicht sind alle Antwortmöglichkeiten aufgeführt.
Die richtigen Antworten sind farblich gekennzeichnet.
1. Überprüfen Sie folgende Aussagen zum Schlaf:
A. Dauert die Einschlafzeit länger als 10 Minuten, spricht man von einer Einschlafstörung.
B. Je älter ein Mensch wird, desto weniger Nachtschlaf benötigt er.
C. Depressionen können zu Schlafstörungen führen.
D. Die Aussagen A, B, und C sind zutreffend.
E. Nur die Antworten B und C sind zutreffend.
2. Folgende Aussagen zur Behandlung der Insomnie treffen zu:
A. Zur kurzfristigen Behandlung bei hohem Leidensdruck eignen sich schlafanstoßende Mittel wie Chloralhydrat oder Zopiclon.
B. Baldrian, Hopfen und Melisse können als Phytotherapeutikum in ausreichend hoher Dosierung auch längerfristig zur Behandlung von Schlafstörungen verwendet werden.
C. Die Antidepressiva Doxipin und Amitriptylin sind zur Behandlung von Schlafstörungen in Dosen von 25 bis 50 mg am Abend geeignet.
D. Nur die Aussagen A und B treffen zu.
E. Die Aussagen A, B, und C treffen zu.
3. Folgende Aussage(n) zur manischen Störung ist (sind) zutreffend:
A. Es handelt sich um eine affektive Störung, die mit gehobener Stimmungslage und sorgloser Heiterkeit einhergehen kann.
B. Es kann zur Vernachlässigung der persönlichen Hygiene, zur Nahrungsverweigerung und Dehydratation kommen.
C. Die erste Episode tritt meistens zwischen dem 30. Und 45. Lebensjahr auf.
D. Nur die Aussagen A und B sind richtig.
E. Die Aussagen A, B, C, sind richtig.
4. Folgende Aussage(n) zur Anorexia nervosa trifft (treffen) zu:
A. Ein BMI von 19 spricht bereist für das Vorliegen einer Anorexie.
B. Es kommt zu einer endokrinen Störung.
C. Nach Anfällen von Heißhunger kommt es zum Erbrechen und anschließendem Fasten.
D. Knaben erkranken nicht von Anorexia nervosa.
E. Die Aussagen A und B sind richtig.
5. Bringen Sie die Entwicklungsstufen der Bindung in die richtige zeitliche Reihenfolge (von der Geburt bis zum Tod):
A. Ödipale Bindung – Frühe Bindung – Partnerbindung – Allgemeine menschliche Einbindung – Familiale Bindung – Soziale Einbindung in Gruppen – Intrauterine Geborgenheit
B. Intrauterine Geborgenheit – Frühe Bindung – Ödipale Bindung – Soziale Einbindung in Gruppen – Partnerbindung – Familiale Bindung – Allgemeine menschliche Einbindung
C. Intrauterine Geborgenheit – Ödipale Bindung – Frühe Bindung – Familiale Bindung – Partnerbindung – Allgemeine menschliche Einbindung – Soziale Einbindung in Gruppen
D. Frühe Bindung – Intrauterine Geborgenheit – Familiale Bindung – Ödipale Bindung – Partnerbindung – Soziale Einbindung in Gruppen – Allgemeine menschliche Einbindung
E. Keine der unter A bis D angegebenen Reihenfolgen ist richtig.
6. Balintgruppen
A. sind eine Möglichkeit für Patienten, sich über spezielle Krankheitsbilder und ihre Krankheitserfahrungen auszutauschen.
B. sind von Ärzten und Therapeuten organisierte Gesprächsgruppen, in denen es um die Abklärung komplizierter Krankheitsbilder geht.
C. sind ein Modell der Selbstreflektion, in dem der Behandler seinen eigenen Anteil an schwierigen Patienteninteraktionen klären kann
D. sind für Arbeitsgruppen und Teams ungeeignet.
E. keine der Aussagen A bis D trifft zu.
7. Folgende Aussagen zu Ticstörungen treffen zu:
A. Im Vorschulalter (4-5 Jahre) treten sie gehäuft auf, halten aber meist nicht länger als 1 Jahr an.
B. Ticerkrankungen sind bei Mädchen häufiger als bei Jungen.
C. Ticerkrankungen liegen in der Regel neurologische Störungen zu Grunde.
D. Nur A und B treffen zu.
E. Alle Aussagen (A, B, Und C) treffen zu.
8. Eine 29-jährige Frau sucht Sie auf und berichtet von einer Reihe konflikthafter Lebenssituationen. Von mehreren Partnern sei es zur Trennung gekommen. Abends trinke sie manchmal Alkohol, weil „sowieso alles egal“ sei. Sie laufe auch bewusst bei „rot“ über die Kreuzung. Manchmal fühle sie sich völlig leer. Schließlich bemerken Sie eine Reihe von frischen und älteren Schnittwunden an den Unterarmen der Frau.
Welche der folgenden Aussagen zu dieser Vorgeschichte treffen zu?
A. Am wahrscheinlichsten ist eine Adoleszentenkrise.
B. Suizidhandlungen sind zu befürchten.
C. Die Vorgeschichte spricht für eine Alkoholabhängigkeit.
D. Keine der Antworten ist richtig.
E. Die Antworten A und C sind richtig.
9. Folgende Aussagen zu Anpassungsstörungen treffen zu:
A. Sie können auch ohne Belastungssituation entstehen.
B. Ursache sind immer belastende Lebensereignisse.
C. Die Krankheit kann mit Unruhezuständen oder Sichzurückziehen einher gehen.
D. Die Aussagen A und C treffen zu.
E. Die Aussagen B und C treffen zu.
10. Folgende Symptome können bei akuten Belastungsreaktionen auftreten:
A. Eingeschränkte Aufmerksamkeit
B. Vegetative Symptome
C. Angstzustände
D. Alle Antworten (A, B und C) treffen zu.
E. Nur die Antworten B und C treffen zu.
11. Ein 76-jähriger Mann sucht Sie in Ihrer Sprechstunde auf. Er berichtet, dass er sich Gedanken mache: 2 Wochen zuvor sei er noch fieberhaft erkrankt, habe das Bett kaum verlassen können. Seine Frau sei vor 5 Jahren verstorben und die gemeinsamen Kinder lebten weit weg, sodass sie nicht hätten kommen können, um ich zu pflegen. Als er mit Fieber im Bett gelegen habe, habe er merkwürdige Dinge wahrgenommen: Menschen, denen er schon mal begegnet sei, Farben und Bewegungen. Nun habe er Angst, dass er verrückt sei, obwohl er diese Dinge nach Abklingen der fieberhaften Erkrankung nicht mehr gehabt habe.
Welche der folgenden Aussagen in Hinsicht auf die Vorgeschichte sind zutreffend?
A. Die Symptome sind am ehesten Zeichen der Erstmanifestation einer Schizophrenie.
B. Die Symptome passen am ehesten zu einer organischen Halluzinose.
C. Die Symptome weisen auf den Beginn eines demenziellen Syndroms hin.
D. Am ehesten liegt eine akute Belastungsgreaktion vor.
E. Keine der Aussagen A bis D trifft zu.
12. Die herabgesetzte Fähigkeit von Menschen, seelische Prozesse zu erleben, insbesondere eine mangelnde Gefühls- und Konfliktwahrnehmung nennt man
A. Dysthymie
B. Alexithymie
C. Hypochondrie
D. Übertragung
E. Keine der Aussagen A bis D trifft zu.
13. Die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT)…
A. beinhaltet eine individuelle Behandlung in der Gruppe.
B. integriert ein breites Spektrum therapeutischer Strategien und Techniken, wie kognitive Verhaltenstherapie, Körpertherapie, Hypnotherapie, Gestalttherapie und Elemente des ZEN.
C. ist ein geeignetes Behandlungskonzept für die Therapie von Borderline-Patienten.
D. wurde von Sigmund Freud entwickelt.
E. Nur die Aussagen A bis C treffen zu.
14. Lara ist 22 Jahre alt. Im Sommer hat sie mit Freunden einen Urlaub in Italien gemacht. Seit ihrer Rückkehr fühlt sie sich niedergeschlagen und „schlecht“. Sie werde von dem Gedanke gepeinigt, dass sie zu dick werde und ihre Hose ständig enger sitze. Deswegen mache sie täglich große Spaziergänge. Sie schreibe auch wieder Tagebuch. L. klagt, dass nirgends ein Heim habe, auch nicht zu Hause, dass sie die Tätigkeit, die sie suche, nicht finde, keine Ruhe habe, eine wahre Qual fühle, wenn sie still sitze. Jeder Nerv in sei zum Zerreißen gespannt und ihr Körper mache alle Regungen ihrer Seele mit. Lara ist 161 cm groß und wiegt 49 kg.
Nach der Schilderung der Vorgeschichte und der Symptome trifft/treffen folgende Aussagen zu:
A. Die Symptome sprechen für eine Anorexia nervosa.
B. Das geschilderte Verhalten spricht für ein Binge Eating Syndrom.
C. Es liegt eine Depression vor.
D. Die Symptome sprechen für eine Bulimia nervosa.
E. Sie Antworten A und C sind richtig.
15. Transmitterstoff(e) des Nervensystems ist (sind)
A. GABA (Gammaaminobuttersäure)
B. Glycerin
C. Acetylsalicylsäure
D. Nur die Antworten A und B treffen zu.
E. Nur die Antworten A und C treffen zu.
16. Ein Patient erleidet bei Ihnen in der Praxis einen epileptischen Anfall (Grandmal-Anfall). Welche Sofortmaßnahmen sind zu ergreifen?
A. Information des Notarztes
B. Einrichten einer stabilen Seitenlagerung
C. Schutz vor Verletzungen für die Dauer des Anfalls
D. Nur die Antworten A und C sind richtig.
E. Alle Antworten A, B und C sind richtig.
17. Ein Patient sucht Sie in Ihrer Praxis auf. Sie bemerken, wie er akribisch genau seinen Mantel aufhängt, seinen Schal zusammenlegt, dann seine Papiere immer wieder sortiert. Vor dem Schreibtisch sitzend, ordnet er Ihre Stifte und Kugelschreiber. Darauf angesprochen, sagt er, dass er schon immer sehr genau gewesen sei. Seine Vorgesetzten schätzten ihn wegen seiner Sorgfalt und Verlässlichkeit. Unordnung sei ihm unerträglich. Aber diese Wesensmerkmale machten ihm auch Probleme: Irgendwie sei er sein eigener Sklave …
Solche Persönlichkeiten nennt man
A. Sensitive Persönlichkeiten
B. Hyperthyme Persönlichkeiten
C. Haltschwache Persönlichkeiten
D. Anankastische Persönlichkeiten
E. Asthenische Persönlichkeiten
18. Im Zusammenhang mit Alkoholsucht versteht man unter Kontrollverlust
A. das Unvermögen koordinierte zu laufen (Störung der Motorik)
B. die Unfähigkeit, schon nach einer geringen Menge Alkohols mit dem Trinken aufzuhören
C. emotionale Ausbrüche gegenüber anderen Menschen
D. Die Antworten B und C treffen zu.
E. Keine der Antworten trifft zu.
19. Beim Bericht über eine dauerhaft konflikthafte Arbeitsplatzsituation wird eine junge Frau zunehmend agitiert und atmet schwer. Etwas später gibt sie Kribbelgefühle in den Händen und um den Mund herum an.
Welche Maßnahmen in diesem Zusammenhang sind sinnvoll?
A. Wegen der Atemnot sollte als erstes der Notarzt gerufen werden.
B. Wegen eines absoluten Calciummangels muss Calcium verabreicht werden.
C. Als erste Maßnahme ist die Gabe von Sauerstoff angezeigt.
D. Die Antworten A und C treffen zu.
E. Keine der Antworten trifft zu.
20. Beim einfachen Alkoholrausch kann es zu folgenden Symptomen kommen:
A. Halluzinationen
B. Neurologische Erscheinungen
C. Desorientiertheit
D. Nur die Antworten B und C sind richtig.
E. Nur die Antworten A und B sind richtig.
21. Antidepressiva vom Imipramin-Typ (z.B. Ludiomil, Tolvin, Anafranil) haben folgende Wirkungsqualität(en):
A. vorwiegend antriebssteigernd
B. vorwiegend stimmungsaufhellend
C. vorwiegend sedierend
D. Nur die Antworten A und C sind richtig.
E. Nur die Antworten A und B sind richtig.
22. Bei bipolaren Störungen kann die Verordnung von Lithium indiziert sein. Dann muss regelmäßig der Serum-Lithiumspiegel bestimmt werden.
Der Serum-Lithiumspiegel kann beeinflusst werden durch:
A. Infektiöse Erkrankungen
B. Trinken größerer Flüssigkeit
C. Saunabesuche
D. Nur die Antworten A und B treffen zu.
E. Alle Antworten (A, B und C) treffen zu.
23. Folgende Aussagen zum Suizid treffen zu:
A. Männer suizidieren sich fast doppelt so häufig wie Frauen.
B. Als Todesursache ist der Suizid statistisch gesehen unbedeutend.
C. Der Ernst der Tötungsabsicht lässt sich bei einem medikamentösen Suizidversuch an der verwendeten Dosis und an der Art des Medikamentes ablesen.
D. Nur die Aussagen A und C treffen zu.
E. Keine der Aussagen trifft zu.
24. Die Postpartale Depression
A. führt zu Energielosigkeit, Empfindlichkeit und Weinerlichkeit.
B. beginnt mit meist 6-7 Wochen nach der Entbindung.
C. führt in der Regel zu psychotischen Störungen mit Schuldwahn und paranoiden Wahrnehmungen.
D. Nur die Aussagen A und B treffen zu.
E. Nur die Aussagen A und C treffen zu.
25. Stupor ist gekennzeichnet durch:
A. minimalen Antrieb
B. getrübtes Bewusstsein
C. Störungen der Motorik
D. Nur die Antworten A und C treffen zu.
E. Keine der Antworten A bis C ist richtig.
26. Folgende Aussage(n) zu Persönlichkeitsstörungen trifft/treffen zu:
A. Es liegt ein andauerndes Verhaltens- und Erlebnismuster vor, das deutlich von den Erwartungen der soziokulturellen Umgebung abweicht.
B. Sie ist schon in früher Kindheit diagnostizierbar.
C. Ein subjektives Leiden beginnt unter Umständen erst im späteren Verlauf.
D. Die Aussagen A und B treffen zu.
E. Die Aussagen A und C treffen zu.
27. Folgende Aussage(n) ist/sind richtig: Die Schweigepflicht, die in § 203 StGB geregelt ist,
A. darf unter keinen Umständen gebrochen werden.
B. darf gegenüber dem Ehepartner oder den Kindern einer Patientin gebrochen werden.
C. darf nur bei Vorliegen eines rechtfertigenden Notstandes gebrochen werden.
D. Nur die Aussagen B und C sind richtig.
E. Keine der Aussagen A, B und C sind richtig.
28. Folgende Aussage(n) zum demenziellen Syndrom ist/sind richtig
A. Depressionen können eine Demenz vortäuschen.
B. Das Kurzzeitgedächtnis bleibt meist intakt.
C. Es kann im fortgeschrittenen Stadium zu Störungen des Sprachvermögens kommen.
D. Nur die Aussagen A und C sind richtig.
E. Nur die Aussagen B und C sind richtig.
29. Ein Mann mit manischer Dekompensation bedroht seine Nachbarin akut mit einem Messer. Die geschlossenen Unterbringung des Mannes in einem geeigneten Krankenhaus könnte auf folgender/folgenden Rechtsgrundlage(n) erfolgen:
A. Gesetz für psychisch Kranke (PsychKG)
B. Betreuungsrecht nach BGB
C. Ohne besondere Rechtsgrundlage und Einschränkung, wenn ein Psychiater die Einweisung anordnet.
D. Nur die Aussagen A und B sind richtig.
E. Die Aussagen A, B und C sind richtig.
30. Eine 42-jähige Hausfrau, verheiratet und Mutter 2er Kinder im Grundschulalter berichtet, dass ihre Mutter einige Monate zuvor verstorben sein, die stets dominant gewesen sein. Seit einigen Wochen verspüre sie nun anfallsweise Herzklopfen, Schwindelgefühle, Enge in der Brust und im Hals, verbunden mit Todesangst. Der Hausarzt habe schon 2-mal ein EKG geschrieben, das aber in Ordnung gewesen sein. Auch die Blutwerte seinen normal gewesen. Die Anfälle dauerten nur wenige Minuten, aber sie lebe in ständiger Furcht vor diesen.
Die geschilderte Vorgeschichte und Symptomatik passen am ehesten zu folgender/folgenden Diagnose(n):
A. Phobische Störung
B. Paranoide Psychose
C. Panikstörung
D. Nur die Aussagen A und C sind richtig.
E. Nur die Aussagen A und C sind richtig.
31. Ein Landwirt berichtet besorgt, seine 53-jährige Ehefrau sei seit einigen Wochen sehr verändert. Sie bestelle per Telefon Essen in Restaurants und behaupte, dass der Preis keine Rolle spiele, da sie im Lotto gewonnen habe. Das stehe fast täglich in der Zeitung. Sie könne nicht mehr richtig zuhören, rede viel und schlafe seit 4 Tagen fast gar nicht mehr. Auch verwende sie Worte, die er von ihr nicht kenne. Der Haushalt in dem Familienbetreib liege zur Zeit brach, obwohl wegen der Ernte eigentlich viel zu tun sein … Er kenne sie eigentlich nur eher zurückhaltend …
Das Krankheitsbild passt zu folgender/folgenden Diagnose(n):
A. Affektive Psychose
B. Narzisstische Persönlichkeitsstörung
C. Organische Psychose
D. Nur die Aussagen A und C treffen zu.
E. Die Aussagen A, B und C treffen zu.
32. Beim Selbstverletzenden Verhalten ist/sind in der Regel folgende Ich-Funktion(en) gestört:
A. die Binnenwahrnehmung
B. die Frustrationstoleranz
C. die Affektdifferenzierung
D. Alle Antworten (A-C) sind richtig.
E. Keine der Antworten ist richtig.
33. Folgende Aussagen zur Traumatherapie treffen zu:
A. Wichtig ist zunächst der Schutz vor weiterer Einwirkung des Traumas.
B. Wichtig ist ein Training durch frühzeitige unvorbereitete Re-Konfrontation mit dem auslösenden Trauma.
C. Angehörige sollten grundsätzlich nicht in die Therapie mit eingezogen werden.
D. Nur die Antworten A und C treffen zu.
E. Nur die Antworten B und C treffen zu.
34. Sigmund Freud (11856-1939) sah als „Zentraltrieb“ des Menschen
A. den Aggressionstrieb
B. den Geschlechtstrieb
C. den Todestrieb
D. den Selbsterhaltungstrieb
E. keinen der genannten
35. Seit einigen Tagen erweist ein 5-jährige Junge seinem Vater eine Reihe von Diensten: Er bringt unaufgefordert etwas zu trinken, holt ihm seine Jacke, wenn er aus dem Haus geht, etc. Schließlich erklärt er: „Wenn die Mama wieder zu Oma und Opa reist, braucht sie nicht wieder zu kommen, ich koche dann für dich.“
Entsprechend der psychoanalytischen Theorie handelt es sich in diesem Fall um eine
A. ödipale Konstellation
B. negativ ödipale Konstellation
C. Latenz-Konstellation
D. Asynchronie der Reifung
E. Keine der Möglichkeiten A bis D trifft zu.
36. Die Quelle von Zwangscharakteren, von pedantischen Wesenszügen, wurzeln im Lebensabschnitt der
A. analen Phase
B. oralen Phase
C. genitalen Phase
D. Latenzzeit
E. Adoleszenz
37. Die Dementia praecox ist
A. eine durch Alkohol ausgelöste Gedächtnisstörung.
B. eine vor dem 50. Lebensjahr einsetzende Demenz.
C. eine andere Bezeichnung für Schizophrenie.
D. eine andere Bezeichnung für eine geistige Behinderung.
E. Keine der Aussagen trifft zu.
38. Ein junger Mann sucht Sie in Ihrer Praxis auf und befürchtet, dass er seit 2 Jahren unter gestörtem Schlaf leide. Darauf aufmerksam gemacht habe ihn in der letzten Zeit besonders seine Freundin. Sie habe ihm berichtet, dass er sich nachts oft mit einem panischen angstvollen Schrei aufbäume, manchmal auch aus dem Bett aufspringe und massiv emotional erregt sei. Das Ganze dauere etwa 5 Minuten, er reiße dann die Augen weit auf und habe große Pupillen sowie einen schnellen Puls. Für ihn selbst sei das Ereignis am nächsten Tag meist nicht mehr oder kaum noch erinnerlich. Allerdings habe er sich früher in diesen Schlafepisoden schon ziemlich am Bett oder an der Wand gestoßen.
Welche der nachfolgenden Aussagen im Zusammenhang mit dem geschilderten Fakten trifft/treffen zu?
A. Es handelt sich am ehesten um Alpträume (Angstträume).
B. Die Anfertigung eines EEGs ist indiziert.
C. Die Symptomatik spricht für einen Pavor nocturnus.
D. Die Antworten A und B treffen zu.
E. Die Antworten B und C treffen zu.
39. Tremor kann vielfältige Ursachen haben. Folgende Aussage(n) zum Tremor trifft/treffen zu:
A. Theophyllin und Lithium können einen leichten Fingertremor hervorrufen.
B. Im Alkoholentzug sind sogenannte „Pillendreher“-Bewegungen der Finger zu beobachten.
C. Betablocker (Betasympathicolytica) haben häufig einen mittelschlägigen Tremor als Nebenwirkung.
D. Alle Antworten A-C sind richtig.
E. Keine der Antworten A-D ist richtig.
40. Jellinek unterscheidet verschieden Typen von Alkoholkonsumenten. Welche der nachfolgenden Aussagen zu den Trinktypen nach Jellinek trifft/treffen zu:
A. Der „Gammatrinker“ ist ein Gelegenheitstrinker, der Alkohol aus Anpassung oder Gewohnheit trinkt, aber nicht ständig.
B. Der „Alphatrinker“ ist ein Konflikttrinker, der Alkohol ohne Kontrollverlust zur Bewältigung psychischer oder körperlicher Probleme konsumiert.
C. Der „Epsilontrinker“ ist ein süchtiger Trinker, der täglich Alkohol mit Kontrollverlust konsumiert und gänzlich abstinenzunfähig ist.
D. Keine der Antworten A bis C treffen zu.
E. Alle Antworten A bis C treffen zu.
Danke.
Kann es sein, dass die Antworten nicht alle mit den vorgegebenen Antwortmöglichkeiten übereinstimmen ? Wenn nur eine der Antworten A-E richtig ist, warum werden dann nur Kombiantworten angeboten? Zudem es manchmal wirklich nur eine Antwort gibt.
Die Multiple-Choice-Antworten der Husum-Prüfung folgen einer anderen Systematik, als die der standardisierten Fragen anderer Bundesländer.
Bis auf einige Ausnahmen ist es i.d.R so, dass Möglichkeit A-C Einzelantworten sind.
Möglichkeit D und E sind Kombinationen aus A-C bzw. deren Ausschluss.
Bei dem allgemein bekannten Multiple-Choice-Verfahren ist, bei grundsätzlich ausreichenden Wissen, auch mal eine Herleitung möglich, wenn man bei einem Aspekt unsicher ist.
Hier ist das anders. Hier muss jedes Detail sicher gewusst werden.
Entweder ist eine Einzelantwort oder eine Kombi-Antwort richtig.
Ein Beispiel:
Es muss ohne jeden Zweifel bei jeder der Antwortlichkeiten A-C gewusst werden, ob diese zutrifft bzw. nicht zutrifft.
Erst dann ist es möglich, zu entscheiden, ob eine der Kombi-Antworten zutrifft oder nicht.
Ist man sich beispielsweise sicher, dass A zutrifft, aber unsicher, ob z.B. auch C zutreffen könnte, kann bei den vorgegebenen Möglichkeiten nicht hergeleitet werden. Also: entweder alles ganz sicher wissen oder raten.
Bitte nennen Sie mir die Fragen, bei denen Sie Zweifel an der Richtigkeit der angegeben Antworten haben.
Ich werde das dann überprüfen.
Danke. Antwort folgt demnächst.
Hallo,
ich werde in diesem Jahr meine Prüfung HP Psych angehen und habe gehört, dass die Prüfer in Husum ein bestimmtes Buch bevorzugen, aus dem sie die Fragen für die schriftl Prüfung generieren. Kennen Sie zufällig dieses Buch? Ich habe zwar einmal das kleine rote mit den Diagnosekriterien und ein weiteres, aber in den Prüfungsfragen, die ich für die 2010 und 2011 durchgegangen bin, kommen Begriffe vor, die nicht in meinen Unterlagen enthalten sind.
Ich wäre für Ihre Hilfe sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Stephanie Czemper
Die Amtsärztin stellt die Fragen selbst zusammen. Auf welche Fachliteratur sie zurückgreift, ist mir nicht bekannt.
Meine Vorbereitung stützte sich auf diese Bücher:
Klassifikation psychischer Störungen ICD-10 !!!
Sehr wichtig!
Psychiatrie und Psychotherapie für Heilpraktiker
Jürgen Koeslin – Urban & Fischer
Als Basiswissen für Prüfungen in anderen Bundesländern ausreichend. Für die Prüfung in Husum zu wenig.
Intensivkurs Psychiatrie und Psychotherapie !!!
K. Lieb, S. Frauenknecht, S. Brunnhuber – Elsevier Urban & Fischer
Fachbuch für Medizinstudierende zur Prüfungsvorbereitung. Fachbücher auf diesem Niveau sind unverzichtbar für die Husum-Prüfung.
Prüfung Psychotherapie
Jürgen von Dall’Armi – Urban & Fischer
Fallbuch Psychiatrie !!!
Becker-Pfaff & Engel – Thieme
Ebenfalls zur Prüfungsvorbereitung für HumanmedizinstudentInnen. Sehr hilfreich.
Zusätzlich habe ich massenhaft alte Prüfungen gekreuzt.
Das war nur bedingt hilfreich. Gut zum Lernen und zur Verständnis-/Wissensüberprüfung. Da Husum einer anderen Multiple-Choice-Systematik folgt, war es kein Training von Prüfungsfragen im eigentlichen Sinn.
Das Buch „Intensivkurs Psychiatrie und Psychotherapie“ beinhaltet einen Zugang zu Online-Tests mit Fragen für die ärztliche Prüfung.
Bücher/Testfragen für die ärztliche Prüfung haben mich sehr viel besser auf die Prüfung vorbereitet, als reine HP-Psych-Fachliteratur.
Ich hoffe, die kleine Literaturliste hilft und wünsche viel Erfolg in Husum.
Hallo.
Ich bereite mich auf die Prüfung 2015 vor und habe natürlich von den Gegebenheiten in Husum gehört. Ist die Buchauswahl s.o immer noch ok für Husum oder hat sich da was geändert? Ich versuche, gerade wegen Husum, sowieso schon aus Studentenbüchern zu lernen – aber Husum ist eben ein ganz besonderer Ort…
Vielen Dank
Conny
Meine HPP-Ausbildung habe ich am Caduceus| Heilpraktiker Akademie Deutschland & Lehrinstitut für Psychotherapie (HPA) gemacht.
Das hohe Niveau der Ausbildung spiegelt sich auch in den Buchempfehlungen wieder (siehe meine Bücherliste vom 27.02.13).
Aufgrund der Proteste nach meiner HPP-Prüfung 2010 gab es Gespräche zwischen der Amtsärztin und der Leitung meines Ausbildungsinstituts, um Inhalte von Ausbildung und Prüfung besser aufeinander abzustimmen. Ob sich daraus andere Fachliteraturempfehlungen ergeben haben, ist mir nicht bekannt.
An verschiedenen Standorten in Schleswig-Holstein bietet HPA einjährige HPP-Ausbildungen sowie Kurse in Prüfungsvorbereitung für die Husum-Prüfung an.
Institutsleiter Dirk Schippel könnte Ihre Frage zu aktuellen Literaturempfehlungen sicher konkreter beantworten.
Ich hoffe, Ihnen ein wenig weitergeholfen zu haben und wünsche Gutes Gelingen für Ihre Prüfung.
Ich würde mich freuen, nach bestandener Prüfung von Ihnen zu hören und etwas über den Ablauf der Prüfung in 2015 aus erster Hand zu erfahren.
Hallo
Vielen herzlichen Dank für ihre Antwort. Ich bereite mich jetzt mit Studienbüchern und nach Gegenstandskatalog des IMPP für Psychotherapeuten vor – also für „echte“ Studenten. Wenn ich DEN Inhalt kann, kann mir ja EIGENTLICH nichts mehr passieren bei Frau Dr.
Ich werde mich melden!
Conny
Sehr gerne.
Bei einer Vorbereitung auf Studierenden-Niveau kann nichts mehr schiefgehen. Ich drücke trotzdem gerne die Daumen 🙂
Freue mich darauf, von Ihnen zu hören.