Nicht nur das Angebot der verschiedenen Psychotherapie-Verfahren ist für Laien oft verwirrend.
Betroffene stehen manchmal auch vor der Entscheidung, ob sie eine Einzel- oder Gruppentherapie beginnen sollen oder ob die Teilnahme in einer Selbsthilfegruppe ausreicht. So kann die Frage entstehen:
Entweder das eine? Oder das andere? Oder doch lieber von allem etwas?
In einer Einzeltherapie bekommt das, was gerade ist und das, was gerade verändert werden soll, ungeteilte Aufmerksamkeit. Die KlientIn steht im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit.
Einzeltherapie ist eine sehr konzentrierte Arbeitsweise. Sinnvoll ist Einzeltherapie besonders dann, wenn ein Mensch sehr belastende Lebensereignisse verarbeiten möchte, der heilsame Kontakt mit der TherapeutIn im 1:1-Setting von Bedeutung ist oder bei schwerwiegenden psychischen Störungen.
In einer therapeutisch geleiteten Gruppentherapie können Menschen besonders davon profitieren, dass sie erleben, dass sie mit ihrer besonderen Problematik nicht alleine sind. In der Gruppe können neue, positive Erfahrungen gemacht werden.
Die TherapeutIn sorgt dafür, dass dies in einem geschützten Rahmen geschieht und unterstützt die Entwicklungen der einzelnen Gruppenmitglieder.
In einer Selbsthilfegruppe schließen sich Menschen mit thematisch ähnlichen Problemen/Belastungen zusammen. Im Vordergrund steht hier das Erleben, dass mit zunehmend wachsenden eigenen Fähigkeiten, Schwierigkeiten auch ohne professionelle therapeutische Hilfe immer besser gemeistert werden können. Rückhalt dabei geben sich die Gruppenmitglieder gegenseitig.
Selbsthilfegruppen ohne therapeutische Begleitung sind sehr effektiv, wenn ausreichende psychische Stabilität vorhanden ist.
Was im Einzelfall besonders hilfreich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Je nach Problemstellung kann eine Kombination sinnvoll sein.
In einer Einzeltherapie kann ein ausreichend stabiles Fundament wachsen, das dann in der parallel stattfindenden Arbeit in einer Gruppe erweitert wird.